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Berliner Kindertheaterpreis / Theaterworkshop im GRIPS Theater

Erfahrungsbericht von Anna Krupa

Der Berliner Kindertheaterpreis, der seit 2005 gemeinsam vom GRIPS Theater und GASAG AG ausgeschrieben wird, zählt dank seines praxisnahen Konzepts zu den erfolgreichsten Wettbewerben für Autorinnen und Autoren. Im 17. Jahr seines Bestehens hat die Jury für den Berliner Kindertheaterpreis 2023 die Autorinnen und Autoren Julia Blesken, Marie Hüttner, Sebastian Klauke, Ayse Bosse und Lara Schützsack ausgewählt.

Die Nominierten sollen Ideen für ein Theaterstück entwickeln, das für Kinder zwischen 6 und 9 Jahren geeignet ist und sich mit deren realen Lebenswelten auseinandersetzt. Bei der Stückentwicklung steht das Grips- Team den Autor:innen zur Seite. Am Ende werden im April 2023 beim „Augenblick mal!“ Festival alle Stückentwürfe auszugsweise auf der Bühne präsentiert. Der erste Preis umfasst, neben einem Preisgeld, die Uraufführung im GRIPS Theater und die Aufnahme in den Spielplan.

In diesem und folgenden Workshops lernen die Nominierten, was Kinder im Theater sehen wollen. Denn bisher hat keine:r der Nominierten Erfahrung im Schreiben von Kindertheaterstücken. Aus diesem Grund freuen sich alle in die Theaterwelt einzutauchen, „Theaterluft zu schnuppern“ und neue Erfahrungen zu sammeln. Es sollen Konfliktthemen gesucht und behandelt werden.


„Von Konflikten lebt die Bühne“


Meine Aufgabe als Auszubildende bei der GASAG bestand darin Fotos von dem Tag zu machen und Notizen zu sammeln, damit daraus später ein Text für die Social-Media-Kanäle der GASAG entsteht.

Wir haben das digitale Theaterstück „Bella, Boss und Bulli“ geschaut und anschließend mit den Beteiligten besprochen, wie dieses Stück inszeniert wurde. Die Bühnenbilder und Regieanweisung werden meist nicht im Vorfeld überlegt, sondern mit dem gesamten Team bei einem ersten Treffen geübt. Bei dem oben genannten Stück ist das Bühnenbild sehr kreativ und minimalistisch. Es besteht aus Rollbrettern, einer Leiter und Pappkartons.

Nach dem Mittagessen gab es eine spielerische Aufwärmung. Hierbei wurden durch Aufwärmübungen und ein Jonglierspiel, bei dem die Namen erlernt wurden, nicht nur die Muskeln und das Gehirn trainiert, sondern auch erste Bühnenbilder erstellt. „Ich bin ein Apfel“, erklärte der Theaterpädagoge, während er sich hinsetzte und zusammenkauerte. „Stellt euch dazu, denkt euch aus, was ihr seid.“ So gesellten sich ein Hund und ein Baum dazu. Das Bühnenbild verwandelte sich dadurch, dass sobald drei Personen standen 2 Personen gehen mussten. Aus dem Baum wurde eine Picknicksituation, aus diesem eine Küche, diese verwandelte sich in ein Wohnzimmer und so weiter. Auch Synchrontanzen und Gespräche über Berlin und die Grundschulzeit lockerten die Atmosphäre auf. Zum Ende der Stunde wurden dann fünf Dinge über jede Person genannt, die wir bisher erfahren hatten.

Bild1-Kindertheaterpreis-Anna-Krupa Die Nominierten von links nach rechts: Ayse Bosse, Marie Hüttner, Julia Blesken und Sebastian Klauke

Der Tag endete damit, dass die Nominierten ihre eingereichten Texte vorlasen. Das waren bei Lara, Ayse und Julia, bereits von Ihnen veröffentlichte Kinderbuchromane und bei Marie und Sebastian Theaterstückentwürfe.

Lara hatte Corona und wurde live über Zoom dazugeschaltet. Sie bekam zu Ihrem Textausschnitt aus „Tilda, ich und der geklaute Dracula“ den Hinweis, dass beim Theater viele Beschreibungen als Dialoge umformuliert werden müssen. Anstelle von „Kolibriflügelschlagartig schnell ging ihr Atem“, sollte zum Beispiel werden: „Mein Atem geht Kolibriflügelartig schnell“. Mir haben an ihrem Buch die Metaphern, Vergleiche und die sehr humorvolle bildliche Sprache gefallen.

Ayse war als nächstes dran, sie las aus Ihrem Buch „Pembo- halb und halb macht doppelt glücklich“ vor. Ayse ist halb Türkin und kann sich daher gut in Thematiken verschiedener Kulturen hineinversetzen. Sie könnte sich vorstellen über den Umgang mit Verlust oder Trauer kindgerecht zu schreiben, da sie bisher als Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche arbeitet.

Sebastian hat uns seinen Entwurf „Unter-dem-Bett-Getüme“ vorgestellt. Er möchte die Themen Kindesmisshandlung und Vernachlässigung auf die Bühne bringen. Auf diese Idee kam er, weil er im Verein Strohhalm gearbeitet hat und Kinder/Jugendliche begleitet hat, die mit diesen Themen Erfahrungen machen mussten. Ich finde diese Thematik sehr schwierig und bin gespannt, wie sich der Entwurf weiterentwickelt.

Mit dem Buch von Julia „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ ging es weiter. Julia ist Mutter von 5 Kindern. Ideen für Themen, die Kinder interessieren hat sie somit genügend auf Lager. In Ihrem Buch behandelt sie sehr humorvoll und leicht das Thema Sterben. Sie überlegt mit Ayse zusammen ein Stück zu schreiben. Das gab es in der bisherigen Geschichte des Wettbewerbs noch nicht, dass sich zwei Nominierte zusammenschließen. Verboten sei das aber nicht, sagt die Jury.

Zuletzt las Marie ihren Entwurf „Komm wir retten Oma“ vor. Hierbei geht es um eine Oma, die gerne Musicals singt und an Demenz erkrankt. Ihre Enkelin hingegen denkt, als die Oma Kuchen stehlen geht, dass sie Geldprobleme hat und meldet sie bei einem Musicalwettbewerb an. Dass Sie damit eine Art Biografie begonnen hat zu schreiben, fiel Marie erst hinterher auf. Als Mädchen hatte sie selbst eine Oma, die Musicaldarstellerin auf einem Kreuzfahrtschiff war und ihre andere Omi erkrankte an Demenz.

Maries Entwurf versetzte mich in meine Vergangenheit im Schultheater zurück. Durch ihre vielen Dialoge sah ich mich als Schauspielerin auf der Bühne stehen und sprechen. Das Stück bannte mich so, dass ich fast nicht mitbekam, dass es bisher nur ein Entwurf war.

Ich freue mich auf einen weiteren Workshop im Herbst 2022 und darauf, was die fünf Nominierten bis dahin noch schreiben werden.

Bild2-Kindertheaterpreis-Anna-Krupa Ein Teil der Jury und die Nominierten: Ayse Bosse, Phillipp Harpain (Leiter des GRIPS-Theaters), Marie Hüttner, Tobias Diekmann (Dramaturg beim GRIPS), Julia Blesken, Ute Volknant (Dramaturgin beim GRIPS) und Sebastian Klauke
Bild3-Kindertheaterpreis-Anna-Krupa Julia Blesken und ihr Roman „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“
Bild4-Kindertheaterpreis-Anna-Krupa Ayse Bosse mit ihrem Kinderbuchroman „Pembo- halb und halb macht doppelt glücklich“

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