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Der Tradition verpflichtet

Im Charlottenburger Fachbetrieb Tschichholz arbeitet Berlins beste Auszubildende – und beginnt dank eines GASAG-Stipendiums ab Oktober ihre Meisterschule

Der Familienname ist ein Markenzeichen. Und das seit 117 Jahren. Wir schreiben das Jahr 1903, als Karl Tschichholz auf die Idee kommt, in Charlottenburg ein kleines Geschäft zu eröffnen. „Klempnerei“ heißt es damals noch salopp – und an Gasthermen, Klimaanlagen und Ölheizungen ist noch längst nicht zu denken. Generationen später ist aus dem Klempner- und Installations-Laden ein Fachbetrieb für Heizung, Gas und Sanitär geworden – deren Inhaberin auch eine echte Tschichholz ist. Andrea Tschichholz hat das Familienunternehmen vor vier Jahren von ihrem Vater übernommen und ist zum Chefposten gekommen wie die Jungfrau zum Kind. „Eigentlich wollte ich nach dem Abitur als Physiotherapeutin arbeiten“, sagt die gelernte Meisterin. Aber sie wächst in der Charlottenburger Pestalozzistraße 104 im Büro- und Wohnhaus zwischen Armaturen, Rohren und anderen Sanitärprodukten auf, schaut ihren Eltern und Angestellten über die Schulter und entscheidet letztlich für sich, nach der Schulzeit etwas Praktisches zu machen – was liegt näher, als ein Job in Vaters Firma? Zumal ihr drei Jahre älterer Bruder dem goldenen Handwerk eine Ingenieursausbildung vorzog?

Dass Handwerker-Gene in ihr stecken, zeigt sich spätestens in der Ausbildung. Ihr hervorragendes Ergebnis bringt Andrea Tschichholz 2010 ein Stipendium ein, das ihr die Tür zur Meisterausbildung ganz weit aufstößt. Zehn Jahre später wird die Firmenchefin immer wieder an ihren raketenhaften Aufstieg erinnert, denn mit Sophie Fabienne Sautter tritt ihre Cousine in die gleichen Fußstapfen. Die 22-Jährige sahnt im Februar dieses Jahres bei der Vergabe des Eventus-Preises ab. Als Jahrgangsbeste von insgesamt 135 freigesprochenen Gesellen der SHK-Innung Berlin und Brandenburg verdient sie sich das von der GASAG gesponserte Meisterstipendium in Höhe von maximal 8000 Euro und beginnt am 23. Oktober ihre Ausbildung. Im Preisgeld enthalten sind alle Kurse und Prüfungen, um sich den Meistertitel zu holen. 

Die Partnerschaft zwischen dem Berliner Handwerk und den Unternehmen der GASAG-Gruppe hat Tradition und ist nicht ganz uneigennützig. Das Stipendium ist der Beitrag der GASAG, um die Berufsausbildung für dieses vielseitige Handwerk zu stärken. Gemeinsames Ziel ist es, junge Menschen zu motivieren, sich für einen Beruf zu entscheiden, der nie langweilig wird und viele Chancen der Weiterentwicklung bietet. Auf dem besonders anspruchsvollen und stetig wachsenden Markt für Energiedienstleistungen sind solche Partnerschaften wie die zum Berliner Handwerk und der Innung, besonders im Bereich der Aus- und Weiterbildung, eine exzellente Basis.
Sautter
Davon profitiert nun Sophie Fabienne Sautter und eifert ihrer älteren Cousine nach: Erst das Abi in Baden-Württemberg, dann die Nase voll von der Schule und die – aus Familientradition – nicht wirklich überraschende Idee, eine handwerkliche Karriere einzuschlagen in der Gas-, Heizungs- und Sanitärbranche. Um dieses Ziel umzusetzen, verlässt sie Freunde und Familie und zieht aus der Nähe von Stuttgart nach Berlin zu ihren Verwandten. „Mein Vater hat sich zurückgehalten, als ich ihm das erzählt habe, und meine Mutter sagte nur: ‚Mach, was Dir Spaß macht.‘“

In Zurückhaltung üben sich auch die ausnahmslos männlichen Mitschüler zu Beginn der dreieinhalbjährigen Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Sophie Fabienne Sautter ist eine von vier Frauen im Jahrgang, aber die einzige in ihrer Klasse. „Ich habe in den Augen vieler Jungs die Fragezeichen gesehen, als ich in die Klasse kam: ‚Hat die sich hier verlaufen?‘“ Nein, hat sie nicht und das merken auch schnell Mitschüler und Ausbilder. Sie kniet sich rein, lernt mehr als früher in der Schule und will nur eins: diese Ausbildung erfolgreich abschließen. Dass sie es in der zweiteiligen Prüfung sogar zur Jahrgangsbesten schafft, ist ihr persönlicher Ritterschlag. „Ich hätte die Ausbildung zum Meister trotzdem gemacht, auch ohne Stipendium“, sagt die 22-Jährige, aber mit den von der GASAG gesponserten 8000 Euro fällt dieser Schritt noch leichter. Dreieinhalb Jahre muss Sophie Fabienne Sautter ab Oktober nach Feierabend und an den Wochenenden auf die Meisterschaft hinarbeiten, während sie im Alltag den Familienbetrieb Tschichholz mit am Laufen hält. Womit sich die Frage nach möglichen Hobbys von selbst beantwortet.

Fünf Mitarbeiter sind im Charlottenburger Fachbetrieb angestellt, und wenn Not am Mann ist, springt selbst der inzwischen 71-jährige Karl-Heinz Tschichholz, der Vater von Firmenchefin Andrea mit ein. Das Vorurteil, dass Gas, Heizung und Klima eine klassische Männerdomäne sein könnte, versuchen Andrea Tschichholz und ihre Cousine Tag für Tag zu widerlegen. „Der Beruf hat viel mit Logik zu tun“, sagt die angehende Meisterschülerin. „Die Funktion eines Spülkastens ist relativ einfach – wenn man sich damit beschäftigt.“ Inzwischen gebe es sogar gezielt Kunden, die dem weiblichen Gespür mehr vertrauen als dem männlichen. Wie jenes Ehepaar, das Handwerker im Internet sucht und beim Charlottenburger Fachbetrieb landet, weil deren Chefin eine Frau ist. 

Vom Eventus-Preis hat letztlich die ganze Familie profitiert. Erst Inhaberin Andrea Tschichholz, jetzt ihre Cousine. Der Preis ist in diesem Jahr zum 14. Mal verliehen worden und soll Jugendliche motivieren, sich über das normale Maß hinaus für ihre Ausbildung zu engagieren und sich auf diesem Weg ein festes Fundament für ihr Arbeitsleben zu schaffen. Bei Andrea Tschichholz und auch bei Sophie Fabienne Sautter trägt diese Motivation Früchte. Aus diesem Grund wird die GASAG auch im kommenden Jahr den Eventus-Preis sponsern.

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