10 Tipps für die Berliner Art Week 2022.
Vom 14. bis 18. September 2022 lädt die Berliner Kunstszene wieder zum jährlichen Entdecken spannender Galerien, Ausstellungen, Werke, Videos und Diskussionen ein.
Jedes Jahr an der Schwelle zum Herbstbeginn trifft sich die Berliner Kunstelite. Das diesjährige Programm verrät: Zentrales Thema ist ausnahmsweise mal nicht zentral, sondern bewegt sich weg von der Mitte hinein in die Peripherie. Natürlich ist die GASAG auch wieder mit an Board und hat Tipps und Highlights von Moritz van Dülmen und Dr. Thomas Köhler für euch parat.
Top 5 von Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie
Anna Uddenberg, Schinkel Pavillon Fake-Estate, ab 14. September
Der Schinkel Pavillon präsentiert die erste umfassende Einzelausstellung der in Berlin lebenden schwedischen Künstlerin und ihrer bisweilen ausgesprochen wilden skulpturalen Arbeiten. Auch der Pavillon selbst, errichtet im Jahr 1969 nach Plänen des Architekten Richard Paulick, ist immer wieder einen Besuch wert.
Mona Hatoum, GKM, nbk und KINDL, ab 14. September 18 Uhr
Bei der Ausstellung zum Werk von Mona Hatoum handelt es sich um ein höchst interessantes Kooperationsprojekt des Neuen Berliner Kunstverein, des KINDL - Zentrum für zeitgenössische Kunst und des Georg Kolbe Museum. Man ist also ein wenig unterwegs, um an allen drei Orten Hatoums skulpturale Interventionen anzuschauen. Aber es lohnt sich.
Louise Bourgeois, Gropius Bau ab 14. September 18–22Uhr
Endlich ist in Berlin einmal eine umfassende Ausstellung der französisch-amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois zu sehen, die den Skulpturbegriff im 20. Jahrhundert um einen distinkt feministischen Ansatz erweitert hat. Anhand einer Vielzahl von Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Collagen, Büchern und Drucken zeigt sie die lebenslange Verbindung der Künstlerin zu Textilien – und die Erinnerungen, die diese hervorriefen.
Berlin Art Prize mit 9 Ausstellungen in Projekträumen, 15. September 19–24 Uhr
Nach einer pandemiebedingten zweijährigen Pause ist der Berlin Art Prize zurück. In diesem Jahr kooperieren die Organisatorinnen und Organisatoren mit neun unabhängigen Projekträumen: ACUD Galerie, Blake & Vargas, Centrum, Die Möglichkeit einer Insel, LAGE EGAL, Peles Empire, Scherben und Spoiler. Neun Künstlerinnen und Künstler wurden von einer Jury ausgewählt und präsentieren in den Projekträumen Einzelausstellungen.
Rosa Barba, Videoart at Midnight, 17. September 24 Uhr
Die italienische Konzeptkünstlerin präsentiert in der Berlin Art Week drei Videoarbeiten im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz als Teil des Programms der Initiative Videoart at Midnight, die seit 2008 jeden Monat Videoarbeiten von Künstler*innen unentgeltlich zu mitternächtlicher Stunde präsentiert.
Das sind die Must-sees von Moritz van Dülmen
BAW Garten in den Uferhallen, Uferstraße 8, 13357 Berlin, 14.–18. September
Auf dem Gelände der Uferhallen präsentiert die Berlin Art Week ihren diesjährige Festivaltreffpunkt „BAW Garten“. Von Mittwoch bis Sonntag lädt er als zentrale Anlaufstelle kostenlos und unter freiem Himmel zum Austauschen und Mitgestalten ein. Auf dem gesamten Gelände gibt es viel zu entdecken: zahlreiche Künstlerinnen und Künstler des Atelierstandortes öffnen ihre Studios und in den Hallen ist die Gruppenausstellung „On Equal Terms“ des Uferhallen e.V. und “Uferhallen Kunstaktien“ des Neuen Berliner Kunstvereins zu sehen. Anlässlich der Berlin Art Week entstehen in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin außerdem vier künstlerische Arbeiten von Rosa Barba, Maria Eichhorn, Herta Müller und Karin Sander an den Toren der Uferhallen.
Positions Berlin Art Fair Hangar 5–6 Flughafen Tempelhof, Tempelhofer Damm 45, 12101 Berlin, ab 15. September
Als festes Programmhighlight der Berlin Art Week ist die Positions Berlin Art Fair Treffpunkt für Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber und Handlerinnen und Handler. In den Hangars 5 und 6 des ehemaligen Flughafen Tempelhofs präsentiert die Kunstmesse vier Tage lang rund 90 Galerien aus über 20 verschiedenen Ländern mit über 400 Künstlerinnen und Künster. Sammlerinnen und Sammler und alle die es noch werden wollen sind zum Entdecken eingeladen. Neben den nationalen und internationalen Galerien auf der Messe zeigen die Berliner Galerien in der ganzen Stadt zur Berlin Art Week Sonderprogramme und präsentieren die Kunststadt als Produktionsstätte namhafter sowie aufstrebender Künstlerinnen und Künstler gleichermaßen.
KW on Location mit Rachel Rossin, KW on Location – Tieranatomisches Theater, Philippstr. 13, Campus Nord, Haus 3, 10115, ab 14. September 14 Uhr
Extra anlässlich der Berlin Art Week ziehen die KW Institute for Contemporary Art in das Tieranatomische Theater auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin—der perfekte Ort für ausgefallene Ausstellungspräsentationen. In der Serie KW on Location wird hier fünf Tage lang „The Maw Of“ von Rachel Rossin gezeigt. In ihrer Ausstellung erforscht die Künstlerin die Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer und thematisiert das Zusammentreffen von Körper und Maschine.
Retrospektive zu Mona Hatoum in drei Ausstellungshäusern, KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst, n.b.k., Georg Kolbe Museum, ab 14. September 14 Uhr
Mona Hatoum gilt als eine der wichtigsten und einflussreichsten Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart. In dieser umfangreichen Kooperation stellen der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k), das KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst und das Georg Kolbe Museum das facettenreiche Werk der Künstlerin dar. Mit der großen Retrospektive präsentieren die drei Ausstellungshäuser Hatoums Performances, Videos, Fotos, Skulpturen und Installationen die sich mit ihrer Biografie sowie gesellschaftlichen Entwicklungen befassen.
Queerness in Photography, C/O Berlin, Hardenbergstr. 22–24, 10623 Berlin, ab 16. September
Auch das C/O Berlin im Amerika Haus zeigt in gleich drei komplementären Ausstellungen ein ganzes Panorama an queerer Fotografie. Mit „Under Cover. A Secret History of Cross-Dressers“ gibt der französische Filmemacher Sébastien Lifshitz einen Einblick in die Tradition des Cross Dressings, in „Parallel Lives“ werden Archivmaterialien der berühmten Fotografin Cindy Sherman gezeigt und die von Tilda Swinton kuratierte Gruppenausstellung „Orlando“ präsentiert unterschiedliche Blickrichtungen auf Fragen von Identität, Geschlecht, Herkunft und Sexualität.
Hero-Bild: Dr. Thomas Köhler, © Harry Schnitger, Berlinische Galerie