Unser Ökostrom aus Brandenburg.
Die GASAG-Gruppe investiert in Erneuerbare Energie-Anlagen. Von diesem grünen Strom aus der Region profitieren auch immer mehr Kundinnen und Kunden. Wie das zusammenpasst erklären Dr. Guido Bruch, Leiter Geschäftseinheit Erneuerbare Energien, und Michael Reines, Leiter Geschäftseinheit Privat- und Gewerbekunden.
Erneuerbare Energien sind bei der GASAG ja schon ein fester Baustein im Produktportfolio, zum Beispiel mit Ökostrom aus Wasserkraft. Nun ist „Spreestrom“ als Angebot dazugekommen. Können Sie uns kurz umreißen, was es damit auf sich hat?
Dr. Bruch: Für unsere Kundinnen und Kunden in Berlin und Brandenburg ergänzt Spreestrom unser bestehendes Angebot um einen Tarif, der zu hundert Prozent in Brandenburg produzierten PV-Strom liefert. Wir produzieren den Strom im Lausitzer Solarpark Laubsdorf 1, den die GASAG-Gruppe seit 2018 betreibt.
Neu an der ganzen Sache ist für uns, dass wir nun Anlagenbetrieb und Vermarktung verbinden. So kommen auch Michael Reines und ich zusammen: Der Strom aus Laubsdorf 1 wird seit Herbst nicht mehr gegen EEG-Vergütung ins Netz abgegeben, sondern kann jetzt frei vermarktet werden und wir können die grüne Eigenschaft für unsere Kunden direkt nutzen. Dafür haben wir sozusagen ein „Power Purchase Agreement“ innerhalb der GASAG aufgesetzt und kombinieren wirtschaftliche und ökologische Vorteile. In der Region sind wir durch dieses Modell auch mit einem gewissen Alleinstellungsmerkmal unterwegs.
Worin liegen Vorteile für Kundinnen und Kunden beim Spreestrom-Produkt?
Reines: Der Ökostrom kommt eben genau aus einer Anlage in der Lausitz, die wir mit regionalen Partnern errichtet haben und auch als Unternehmen betreiben. Wir als Unternehmen können gewissermaßen unsere Verwurzelung in der Region Berlin-Brandenburg direkt an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben, indem wir grünen Strom anbieten, der vor Ihrer Haustür entsteht.
Immer wieder Thema bei der Umsetzung von EE-Projekten ist die Akzeptanz vor Ort – wie adressieren Sie dies im Planungsprozess? Bedeutet regionaler Strom auch, dass die Region davon profitiert?
Dr. Bruch: Im Planungsprozess besteht bei unseren Projekten grundsätzlich die Möglichkeit der Beteiligung – sei es über die Gemeinden und Kommunen oder auch über Formate für Bürgerinnen und Bürger. Der Anlagenbetrieb ist gleichermaßen ein wichtiger Faktor für Akzeptanz: Ein Teil der Gewerbesteuer bleibt am Ort und kommt als lokale Wertschöpfung den Kommunen zugute. Möglich sind zudem auch Beteiligungsoptionen wie Bürgergenossenschaften und individuelle Pachtmodelle. Beim Spreestrom wollen wir einen Teil der Erträge in den Bau weiterer Anlagen zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in der Region investieren.
Wie sieht die Strategie der GASAG-Gruppe für den Ausbau der Erneuerbaren Stromproduktion in den kommenden Jahren aus?
Dr. Bruch: Ganz konkret haben wir am Standort Laubsdorf vor kurzem eine zweite Ausbaustufe mit 12 MW Leistung in Betrieb genommen. Das ist aktuell unsere größte Anlage von insgesamt sechs Standorten in der Region. Perspektivisch wollen wir 30 Prozent der eigenen Strommenge regional und grün machen. Bis 2028 ist eine Erweiterung unserer Anlagen im Umfang von 200 MW bei Photovoltaik und 100 MW Leistung bei Wind geplant – wobei der Fokus auf Brandenburg liegt. Als GASAG insgesamt wollen wir bis 2040 klimaneutral werden.
Jenseits von Solarstrom für Endkundinnen und Endkunden, welche Potenziale sehen Sie für andere Energielösungen mit erneuerbaren Energieträgern bei der GASAG?
Reines: Kombinierte Energielösungen spielen bereits heute eine große Rolle. Gleichzeitig spüren wir eine gewisse Verunsicherung bei unseren Kundinnen und Kunden. Die Rahmenbedingungen und die Perspektive – etwa bei staatlichen Förderungen – sind noch nicht für jede und jeden klar. Ehrlicherweise haben sich diese in den letzten Monaten auch mehrfach verändert, was nicht gerade zu schnellen Entscheidungen beiträgt.Für uns als GASAG-Gruppe ist es daher eine zentrale Aufgabe, gute Produkte anzubieten. Dazu haben wir eine eigene Einheit innerhalb des Vertriebs geschaffen, die sich speziell um unsere Angebote kümmert: Von Produktkonzeption, über Kundengespräche und Koordination von Umsetzungspartnern bis hin zur Installation von Anlagentechnik. Einer etwaigen Verunsicherung begegnen wir mit Klarheit, Unterstützung und vertrauensvoller Zusammenarbeit.
Momentan konzentrieren wir uns auf Photovoltaik, Wärmepumpen und Ladelösungen für Elektromobilität. Neben dem Angebot von Hardware legen wir gerade ein Produkt für die intelligente Vernetzung dieser Komponenten auf. Damit erhalten unsere Endkunden auch eine aus ihrer Perspektive stimmige Energielösung.