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Emilija Škarnulytė erhält den GASAG Kunstpreis 2022.

30.11.2021 Lesezeit: 2 min Archiv

Emilija Škarnulytė (*1987 in Vilnius, Litauen) erhält den GASAG Kunstpreis 2022. Die Künstlerin und Filmemacherin befasst sich unter anderem mit Fragen der Zivilisationsgeschichte, Ökologie, Geologie sowie der Meeres- und Klimaforschung. Für ihre suggestiven, komplexen Videoinstallationen filmt sie an dystopisch wirkenden Orten, z.B. an einem ehemaligen U-Boot-Stützpunkt am Polarkreis in Norwegen, in stillgelegten sowjetischen Atomreaktoren oder Radaranlagen. Oder sie filmt in wissenschaftlichen Einrichtungen wie im Large Hadron Collider am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf.

Seit jüngster Zeit nutzt die Künstlerin Kartierungstechnologien wie Sonar-Ortung, Fernerkundung und Meeresboden-Scanning zur Erforschung von Strukturen in Meerestiefen. Sie untersuchte unter anderem die antike römische Stadt Baia, die aufgrund seismischer Aktivitäten im Mittelmeer unter Wasser steht, und den Golf von Mexiko, wo im Labor gezüchtete Korallen zur Wiederherstellung von Ökosystemen eingesetzt werden, die durch wiederholte Ölunfälle geschädigt wurden.

In ihren Videoinstallationen verschränkt Škarnulytė dokumentarische Bilder mit Fiktion sowie die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft. Ihre Werke versetzen die Betrachter*innen in eine imaginierte, ferne Zukunft: Der Meeresspiegel ist gestiegen, die Menschen verschwunden, die Technologien unserer Zivilisation nur noch Ruinen. Protagonistin vieler Filme ist eine Meerjungfrau: Das mythische Wesen steht für eine mögliche posthumane Lebensform, die sich an den veränderten Lebensraum angepasst hat. In diesen meditativen Bildern wird die Einwirkung des Menschen auf die gegenwärtige und zukünftige Beschaffenheit des Erdsystems erfahrbar.

GASAG Kunstpreis

Die von der GASAG initiierte Auszeichnung wird zum siebten Mal in Kooperation mit der Berlinischen Galerie vergeben. Die Partner ehren mit dem Preis alle zwei Jahre eine herausragende künstlerische Position an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik.

Mit dem GASAG Kunstpreis ist eine ortsspezifische Ausstellung in der Berlinischen Galerie und eine Publikation verbunden. Die Ausstellung findet statt im Rahmen der Berlin Art Week 2022. Vorherige Preisträger*innen waren: Susanne Kriemann (2010), Tue Greenfort (2012) und Nik Nowak (2014), Andreas Greiner (2016), Julian Charrière (2018) und Marc Bauer (2020)

Jury

Die Jury des GASAG Kunstpreises 2022 bestand aus: Marc Bauer, GASAG Kunstpreisträger 2020; Andreas Fiedler, freier Kurator; Dr. Thomas Köhler und Dr. Stefanie Heckmann, Berlinische Galerie; Dr. Christina Landbrecht, Schering-Stiftung; Birgit Rieger, Tagesspiegel; Dr. Julia Wallner, Georg Kolbe Museum

Nominiert für den GASAG Kunstpreis 2022 waren: Katja Aufleger, Lucy Beech, Anne Duk Hee Jordan, Emilija Škarnulytė, Claudia Wieser

Eine Frau in Schwarz steht vor einer Wand.
© Monika Penkute
GASAG-Pressesprecherin Ursula Luchner trägt ein blaues Sakko und lächelt in die Kamera

Ursula Luchner

Pressesprecherin GASAG-Gruppe