Gaspreis in der Grundversorgung steigt ab Januar.
Das seit Monaten sehr hohe Preisniveau am Großhandelsmarkt für den langfristigen Einkauf von Erdgasmengen macht es für die GASAG notwendig, den Arbeitspreis für die Grundversorgung bei Gas um 9,62 ct/kWh zum 1. Januar 2023 anzuheben. Mit Blick auf die Preisentwicklungen im Großhandel und den Wettbewerb bietet die GASAG auch mit dem erhöhten Grundversorgungstarif ein marktgerechtes Angebot für ihre Kundinnen und Kunden. Erste Entlastungen durch die Bundesregierung für die Verbraucher werden im Dezember 2022 greifen.
Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung für Gas zahlen ab Januar 2023 bei einem Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden für eine durchschnittliche Berliner Wohnungsgröße insgesamt rund 210 Euro im Monat – ohne Berücksichtigung des Gaspreisdeckels. Das sind 96 Euro mehr pro Monat. Für ein Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden ergibt sich bei 19,69 ct/kWh ein monatlicher Mehrpreis von rund 160 Euro – ebenfalls ohne die geplante Deckelung. Der Grundpreis erhöht sich nicht. Eine Erhöhung des CO2-Preises wurde vom Bund ausgesetzt, daher bleibt der CO2-Preis wie auch 2022 bei 0,546 ct/kWh. Alle Preise werden seit Oktober 2022 mit einer Umsatzsteuer von 7 Prozent berechnet.
Geplante Entlastungen der Bundesregierung
Alle Entlastungen, die von der Bundesregierung für die hohen Gaskosten im Dezember 2022 und ab März 2023 vorgesehen sind, befinden sich für unsere Kundinnen und Kunden in der Umsetzung bzw. Vorbereitung. Wie die Soforthilfe im Dezember umgesetzt wird, darüber wird auf der GASAG-Webseite ab dem 21. November informiert. Vorgesehen ist für Privatkunden, dass der Dezemberabschlag entfällt und damit die Kundinnen und Kunden um 1/12 der Jahresrechnung entlastet werden. Den weiter vorgesehenen Gas-/Wärme- sowie Strompreisdeckel in 2023 wird die GASAG nach den noch zu beschließenden gesetzlichen Vorgaben umsetzen. Unterstellt man die aktuell diskutierte Deckelung des Gaspreises für Privatkunden auf 12 ct/kWh für 80 Prozent des Vorjahresverbrauches ab März ergäben sich in 2023 Kosten von etwa 164 Euro pro Monat für eine durchschnittliche Wohnung und von etwa 270 Euro pro Monat für ein Einfamilienhaus. Darüber hinaus lässt sich mit Einsparmaßnahmen die persönliche Belastung weiter signifikant senken. Bei einer Energieeinsparung von 20 Prozent in 2023 könnten sich die Kosten für eine durchschnittliche Berliner Wohnung auf rund 124 Euro pro Monat senken lassen.
Entwicklung der Marktpreise in 2022
Für die zuverlässige Versorgung werden für den Grundversorgungstarif Gasmengen Monate bis Jahre im Voraus bezogen. Seit Herbst letzten Jahres liegen die Preise dafür auf einem bisher nie dagewesenen Niveau und kosteten zwischen 100 Euro/MWh bis 200 Euro/MWh. Im Sommer 2022 musste sogar Erdgas mit Spitzen teilweise bis zu 300 Euro/MWh eingekauft werden. Die Preise für Lieferungen in den nächsten Monaten liegen mit über 120 Euro/MW immer noch um das Fünffache über den Preisen in 2021.
Wegen der seit Wetteraufzeichnung noch nie dagewesenen milden Witterung im bisherigen Herbst und des aufgrund der Sparanstrengungen geringeren Verbrauchs sind die Gaspreise im Spot-Großhandel – auf dem kurzfristig Angebot und Nachfrage für den folgenden Tag ausgeglichen werden – gesunken. Da die Speicherfüllstände gerade aber sehr hoch sind, kann Gas nicht weiter eingespeichert werden. Das hat den Preis am Spotmarkt besonders stark sinken lassen. Diese kurzfristige Entwicklung am Großhandelsmarkt hat aber kaum Einfluss auf den Grundversorgungstarif.
Die unterschiedliche Entwicklung beim Preis für die kurzfristige und langfristige Gasbeschaffung (Spotmarkt bzw. Terminmarkt) zeigt deutlich die Unsicherheiten auf dem Gasmarkt. Im Spotmarkt sind die Informationen zu Witterung, Angebot und Nachfrage bekannt. Der Terminpreis spiegelt dagegen die Erwartungen eines zukünftigen Preisniveaus wider, das mit Risiken behaftet ist.
Der Energiesparladen am Hackeschen Markt
Alle Berliner und Berlinerinnen können sich im Energiesparladen powered by GASAG von Mittwoch bis Samstag, 12 Uhr bis 19 Uhr beraten lassen, Henriette-Herz-Platz 4, am Hackeschen Markt. Dort erhalten nicht nur GASAG-Kundinnen und Kunden Hilfestellung rund ums Thema Energiesparen. Darüber hinaus werden Veranstaltungen und Expertengespräche zu verschiedenen Energieeinsparmaßnahmen angeboten. Infos zu den Veranstaltungen und Terminen unter: www.gasag.de/aktion/energiesparladen.
Unterstützung für einkommensschwache Haushalte
Sollten Kundinnen und Kunden wegen der relevanten Preiserhöhung in Zahlungsschwierigkeiten kommen, unterstützt der Kundenservice der GASAG auf unterschiedlichen Ebenen. Ratenzahlungen oder vorübergehende Stundungen können vereinbart werden, ebenso wird zu Energiesparmöglichkeiten beraten.
Die GASAG ist langjähriges Mitglied im Fachforum Energiearmut und wird dieses Engagement vor dem Hintergrund steigender Energiepreise intensivieren. Zudem tauscht sich der Kundenservice – bei Vorlage einer Vollmacht – auch direkt mit den Jobcentern und Bezirksämtern aus, um staatliche Unterstützungsmöglichkeiten unmittelbar zu sichern. Damit Unterstützung angeboten und Vereinbarungen getroffen werden können, ist es wichtig, dass sich betroffene Kunden beim Kundenservice melden. Insgesamt wurden im Jahr 2022 die Beratungsangebote deutlich ausgeweitet. In der Folge konnte die Zahl der Gassperren trotz der steigenden Preise bis jetzt um etwa ein Drittel gesenkt werden.
Wichtige Hinweise bei Zahlungsverzug bietet die GASAG-Website, auch in 12 Sprachen: Zahlungsverzug | GASAG.