NBB errichtet moderne Ausbildungshalle am Standort in Weißensee.
Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg investiert mehr als zwei Millionen Euro in eine moderne, zukunftsgerichtete und klimaneutrale Fachkräfteausbildung an ihrem Standort in Berlin-Weißensee. Anfang dieses Monats haben in der Gustav-Adolf-Straße die vorbereitenden Arbeiten für den Bau einer neuen Ausbildungswerkstatt begonnen. Sie soll bereits im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden.
Durch den Bau der 730 Quadratmeter großen Halle wird die Fläche für den praktischen Teil der Ausbildung verdoppelt. Seit August 2019 bildet die NBB als Teil der GASAG-Gruppe jährlich zehn Anlagenmechanikerinnen und -mechaniker für Rohrsystemtechnik sowie zwei Personen im Rohrleitungsbau in der vorhandenen Werkstatt – einem ehemaligen Lagergebäude – aus. Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Ausbildungsplätze um zehn weitere Anlagenmechaniker und -mechanikerinnen mit Berufsabitur im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erweitert.
Die Auszubildenden erwerben zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn für etwa 1,5 Jahre in der Werkstatt die notwendigen Grundqualifikationen und wechseln anschließend in die operativen Bereiche der NBB. Am Ende ihrer Ausbildung werden sie im Netzgebiet Berlin eingesetzt.
Der Neubau der Halle war notwendig geworden, da sich die bisherige Ausbildungswerkstatt mit etwa 350 Quadratmetern Fläche als zu klein erwies. Mit der Inbetriebnahme zum Ausbildungsstart im kommenden Jahr können auch dual Studierende sowie Schülerpraktikanten und -praktikantinnen in der Werkstatt ausgebildet werden. Zudem ermöglicht der Neubau der NBB, für ihre Verbundpartner wie Stadtwerke und Rohrnetzunternehmen die Werkstattausbildung zu übernehmen, da diese oft keine Kapazitäten dafür vorhalten.
Arbeiten werden die Auszubildenden beispielsweise an Werkbänken mit Bohrmaschinen, an Dreh- und Biegemaschinen, Fräsen, E-Schweißanlagen, an Rohrkreissägen sowie Biege- und Säulenbohrmaschinen. Integriert in die 31 mal 23 Meter große Halle sind Toiletten und Umkleiden sowie Duschen.
Da die neue Halle auch zusätzlich Platz für moderne Schweißkabinen bietet, können zukünftig auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Schweißaufgaben ausgebildet und qualifiziert werden.
Planung und Bau der neuen Halle betten sich in die grüne, umweltfreundliche Strategie der GASAG-Gruppe ein: Die Ausbildungswerkstatt wird mit einer PV-Anlage, einer Wärmepumpe, LED-Beleuchtung und der nötigen Ladeinfrastruktur ausgestattet sein. Viele Eigenleistungen werden dabei von den Auszubildenden selbst erbracht.
Die Investition ist ein deutliches Zeichen gegen den Fachkräftemangel und für eine berufliche Laufbahn innerhalb der GASAG-Gruppe. „Als Unternehmen und als Gruppe werden wir die Energie- und Wärmewende aktiv vorantreiben und Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität begleiten. Dazu bedarf es neben erfahrenen Kolleginnen und Kollegen auch junger, kreativer und motivierter Menschen, denen wir in der NBB eine langfristige Perspektive bieten und auf die wir beim Aufbau eines Wasserstoff-Startnetzes für Berlin bis 2030 dringend angewiesen sind," betont Maik Wortmeier als Vorsitzender der NBB-Geschäftsführung.
Der Standort Gustav-Adolf-Straße hat in der Gasversorgung Berlins eine lange Tradition. Auf dem Grundstück befand sich einst das ehemalige Gaswerk, Weißensee I. Dieses und das benachbarte Gaswerk Weißensee II sind am 1. April 1925 an die Städtischen Gaswerke AG (GASAG) übertragen und am 22. April 1930 als Gaswerk außer Betrieb genommen worden. Nach dem Mauerfall wurden dort u.a. ein Standort des NBB-Entstörungsdienstes und später die Zählerrücknahme angesiedelt.
Mit dem Bau der Ausbildungshalle wird dieser Standort langfristig als klimaneutraler Ausbildungsstandort genutzt.