
Frühes Aufstehen, schwere Rohre, viele Möglichkeiten.
„Egal ob Kolleginnen, Kollegen oder Vorgesetzte – hier kannst du alle fragen.“ Ein Gespräch mit der 18-jährigen Adalia Nikel über ihre Ausbildung als Anlagenmechanikerin mit Fachgebiet Rohrsystemtechnik bei der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, ihre meist männlichen Kollegen und aufregende Baustellen.
Hallo Adalia, magst du dich kurz vorstellen?
Mein Name ist Adalia Nikel, ich bin 18 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin mit Fachgebiet Rohrsystemtechnik bei der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg. Ich bin jetzt im dritten Lehrjahr. Bevor ich zur GASAG-Gruppe kam, war ich in der Schule, wo ich in der neunten Klasse ein Praktikum als KFZ-Mechatronikerin hatte. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich irgendwas mit Technik machen möchte.
Wie war dein Einstieg bei der NBB?
Mein Vater hat mir vorgeschlagen, mich hier bei der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg zu bewerben, weil das viel mit Technik zu tun hat und er selbst in der GASAG-Gruppe arbeitet.
Vor meiner Bewerbung habe ich mir auch ein paar Videos von der NBB und dem Beruf im Internet angeschaut und fand das alles spannend. Dann kam das Vorstellungsgespräch. Ich fand es sympathisch, wie sie mit mir umgegangen sind. Und am nächsten Tag kam dann auch schon die Zusage.
Der erste Tag war komisch. Wir saßen alle in einem Raum und ich dachte mir: „Hm okay, nur Jungs.“ Und es hat keiner von uns wirklich geredet. Dazu kam, dass ich schüchtern bin. Aber die Tage danach habe ich Kolleginnen und Kollegen gefunden und irgendwann auch Freundinnen und Freunde. Mit der Zeit hat sich das alles entwickelt.
Wie würdest du deinen Alltag in drei Wörtern beschreiben?
Lustig. Aufregend. Anstrengend. Lustig, weil die Kolleginnen und Kollegen immer irgendwelche Sachen machen, worüber man lachen kann. Egal, ob auf der Baustelle oder beim Entstörungsdienst im Auto. Die erzählen immer etwas Lustiges.
Aufregend, weil es immer was Neues gibt. Beim Entstörungsdienst weißt du nicht, ob du jetzt eine Einsatzfahrt mit Blaulicht hast oder ob du einfach nur gerufen wirst, weil der Zähler ohne Verbrauch zählt, was auch spannend ist – weil du viele Menschen kennenlernst und die Fälle sich immer unterscheiden.
Du weißt halt nicht, was kommt. Auf der Baustelle ist es aufregend, weil du noch nicht weißt, wie es dort läuft, und die Sachen, die du da machst, sehr unterschiedlich sind. Und anstrengend, wenn du zum Beispiel ein größeres Rohr tragen musst. Oder das frühe Aufstehen. Da muss man sich auch erst reinfinden.
Ihr müsst immer um sechs auf Arbeit sein?
Oh ja. Wobei es von der Abteilung abhängt. Gerade bin ich beim Entstörungsdienst und übernehme die Tagschicht, wo ich erst um acht Uhr da sein muss. Die mag ich nicht so, weil ich dann nichts mehr vom Tag habe. Aber an das frühe Aufstehen gewöhnt man sich.
Wie ist es als Frau in einem männerdominierten Beruf?
Lustig und auch anstrengend. Manche Sachen sind schwerer für dich als für Männer, das ist ja oft logisch. Aber lustig ist es auch, weil die Kollegen gerne Sprüche klopfen und dann kommt aber auch ein Spruch von dir zurück. Aber sonst: Du wirst viel unterstützt – wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich an jede und jeden wenden. Die nehmen dich gut auf.
Wie würdest du deinem früheren Ich erklären, dass es bei der NBB Netzgesellschaft anfangen sollte?
Wir werden gut auf die Prüfung vorbereitet. Und du kannst wirklich jede und jeden nach Hilfe fragen, wenn du Probleme hast. Egal ob Kolleginnen, Kollegen oder Vorgesetzte – du kannst alle fragen. Du wirst von allen gut behandelt. Und die Ausbildung an sich ist gut. Damit hast du später die Chance, alles Mögliche zu machen: zum Beispiel ein Studium.
Sind dir bei der Arbeit persönliche Stärken und Schwächen aufgefallen?
Im Team arbeiten ist auf jeden Fall eine meiner Stärken. Ich finde es gut, wenn im Team gearbeitet wird, vor allem wenn man neu ist und noch nicht so viel weiß. Bevor irgendwas kaputtgeht oder es falsch ist, ist es schön, wenn jemand dabei ist. Ich versuche auch, immer das zu schaffen, was meine Kolleginnen und Kollegen schaffen. Eine Schwäche könnte meine Schüchternheit sein.
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Auf jeden Fall in dieser Firma. Vielleicht weiter beim Entstörungsdienst oder auf der Baustelle. Vielleicht dann auch als Meister, wer weiß. Oder irgendwann mal als Ausbilderin.
Foto: Caroline Pitzke
Der Gesprächspartner war Maximilian Buchmann, dualer Student bei GASAG.