Wie haben sich die Großhandelspreise entwickelt?
Lange Zeit waren die Großhandelspreise für Gas relativ stabil. Die Preise bewegten sich über viele Jahre fast immer in einem verlässlichen Korridor zwischen 10 und 40 Euro für eine Kilowattstunde Gas. Preisausschläge über diese Marke hinaus waren selten und zeitlich eng begrenzt, so zum Beispiel im März 2018 als ein Kaltlufteinbruch auf leere Gasspeicher traf. Schon nach wenigen Tagen sank der Einkaufspreis damals wieder in den genannten Preiskorridor.
Diese über lange Jahre stabile Situation änderte sich im Sommer 2021, als der Großhandelspreis für Erdgas erstmals dauerhaft aus dieser Preisspanne herausschoss. Grund waren die damals leeren Erdgasspeicher. Weitere Preissprünge folgten. Um die Jahreswende 2021/22 lagen die Preise bereits bei rund 200 Euro, sie hatten sich also verfünffacht. Nach Beginn des Ukrainekriegs und dem Lieferstopp aus Russland sind die Preise bei starken Schwankungen weiter gestiegen. Die Entwicklung betraf den Day-Ahead-Preis, also dem Einkaufspreis für den nächsten Tag, ebenso wie die Preise im Terminhandel, wo Gas für die nächsten Monate und Jahre eingekauft wird.